Protestaktion der Stuttgarter KOMET-Belegschaft am KOMET-Standort Besigheim 16.10.2020 – 9.00 Uhr

Ludwigsburg 15.10.2020 0 Allgemein

Restrukturierung ist mehr als Standortschließung.

Die KOMET-Belegschaft kämpft für ihre Zukunft.

Protestaktion der Stuttgarter KOMET-Belegschaft – 16.10.2020 – 9.00 Uhr

am KOMET-Standort Besigheim, Zeppelinstrasse 3, 74354 Besigheim

Im Juli 2020 gab der Aufsichtsrat der KOMET Deutschland GmbH einen Restrukturierungsplan bekannt. Er beinhaltet die Schließung des Standorts Stuttgart-Vaihingen bis spätestens Ende 2021. Die dort angesiedelten Kompetenzen will die CERATIZIT-Gruppe künftig durch die Standorte Besigheim und Kędzierzyn-Koźle, in Polen, abdecken.

Seither verhandeln die Betriebsparteien um einen Interessenausgleich und einen Sozialplan.

Bislang laufen die Verhandlungen schleppend, aus Sicht der Stuttgarter Beschäftigten und der Betriebsräte ist eine deutliche Nachbesserung des heutigen Verhandlungsstandes erforderlich.

„Das Unternehmen ist es den Beschäftigten gerade bei einer Betriebsschließung in der jetzigen Zeit schuldig einen guten Sozialplan abzuschließen. Dieses Ziel ist mit dem Angebot des Unternehmens noch nicht erreicht.“, so Britta Cartarius, zuständige Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Stuttgart. Die Betriebsräte sagen im Namen der Belegschaft: „Die Überlegungen des Arbeitgebers bilden nicht das ab, was unsere Belegschaft in den letzten Jahren geleistet hat. Hier müssen noch ein paar Euro draufgelegt werden.“ So muss der Faktor für die Abfindung bei Eintritt in die Transfergesellschaft angehoben werden. Mit einem Faktor von 0,5 finanzieren die Beschäftigten die Transfergesellschaft quasi selbst. Dies wurde von Betreibern möglicher Transfergesellschaften bestätigt.

Die Beschäftigten sind auch unzufrieden, dass die Grundlage für die Berechnung der Abfindung nicht das Jahresentgelt, geteilt durch 12 Monate ist. Im jetzigen Verhandlungsstand werden Sonderzahlungen und Schichtzuschläge bei der Berechnung der Abfindung nicht berücksichtigt.

Des Weiteren beklagten besonders ältere Kollegen ab 58 Jahre, dass es für sie keine Rentenbrücke gibt, um es so gut bis zum Renteneintritt zu schaffen. Sie befürchten, dass sie in der jetzigen Zeit mit Corona und einem hohem Stellenabbau in einer täglich ansteigenden Anzahl von Betrieben, keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben und so am Ende in „Hartz 4“ abrutschen.

Dem Protest der Stuttgarter Belegschaft schließen sich Betriebsräte und Beschäftigte der Standorte Balzheim, Empfingen und Besigheim an. Alle KOMET-Beschäftigten haben die Frage im Kopf, wo und wie weitere Restrukturierungen auf den Tagesordnungen landen – und die damit verbundenen Befürchtungen greifen um sich.

Aus Sicht aller Betriebsräte ist Restrukturierung mehr als Standortschließung, Entlassung und Verlagerung. Restrukturierung bedeutet für die Kolleginnen und Kollegen, richtig gute Produkte und Prozesse noch besser zu machen. Leider spielt diese Frage in den Verhandlungen keine Rolle.

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