Warnstreik bei Christian Bauer in Welzheim

Waiblingen 07.05.2018 0 Tarifrunde

Beschäftigte sind sauer über den schleppenden Fortgang der Verhandlungen!

Am Freitag haben rund 100 Beschäftigte bei der Firma Christian Bauer in Welzheim die Arbeit niedergelegt, etwa die Hälfte der zum Zeitpunkt anwesenden Beschäftigten. Weite Teile der Produktion standen still.

Der Betriebsratsvorsitzende von Christian Bauer, Peter Abendschein zeigt sich erfreut über die gute Beteiligung. Nach nunmehr 6 Jahren hätten die Beschäftigten mit diesem Warnstreik erstmals wieder ein Zeichen Richtung der Geschäftsleitung und Schmuckverband gesetzt, dass sie erwarten, dass das Tarifergebnis aus der Metall und Elektroindustrie auch für die Edelmetallindustrie und somit für die Beschäftigten von Christian Bauer übernommen wird. In den vergangenen Jahren war dies ohne größere Aktionen möglich.

Wir hoffen, dass die anhaltend gute Beteiligung der Beschäftigten an den Warnstreiks in der Edelmetallindustrie die Arbeitgeber zum Einlenken bringt und sie auf unsere Forderungen eingehen.

Wir fordern in der aktuellen Tarifrunde eine Einkommenserhöhung von 6 Prozent für 12 Monate. Darüber hinaus wollen wir mehr selbstbestimmte Arbeitszeiten und zusätzliche Freistellungsansprüche für besonders belastete Beschäftigte mit Kindern, zu pflegenden Angehörigen und in Schichtmodellen durchsetzen. Auch tarifvertragliche Regelungen zum Mobilen Arbeiten sowie Freistellungen für Auszubildende vor Abschlussprüfungen sind Gegenstand der Verhandlungen.

Auch wenn man sich bereits näher gekommen sei, liegt doch noch ein weiter Weg bis zum Abschluss neuer Tarifverträge.

Die Arbeitgeber wollen immer noch Teile einer Tariferhöhung ertragsabhängig gestalten. Auf betrieblicher Ebene sollen Arbeitgeber und Betriebsrat einen Teil der Entgelterhöhung aussetzen können. Dazu erklärt Christian Friedrich Friedrich: "Eine ertragsabhängige Entgeltkomponente können wir uns zwar im Grundsatz vorstellen, das Volumen muss aber für die Beschäftigten zumutbar sein. Vor allem: Ohne Zustimmung der IG Metall wird es keinen ertragsabhängigen Entgeltbestandteil geben. Die IG Metall hat sich Verhandlungen noch nie verweigert, wenn sich Betriebe in wirtschaftlich schwierigen Situationen befanden. Für einen Standortsicherungstarifvertrag nach dem „Pforzheimer Abkommen“ durch den Beschäftigte zeitweilig auf Entgeltbestandteile verzichten, um die Beschäftigung zu sichern, gab es bislang allerdings keinen wirtschaftlichen Grund, so der Gewerkschafter.

Die Nächste Verhandlungsrunde findet am Montag den 7. Mai in Pforzheim statt. Hier werden ebenfalls Beschäftigte von Christian Bauer mit Pforzheimer Betrieben ihren Unmut vor dem Verhandlungslokal kund tun.

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